Wofür sind Paten da?
Sie unterstützen den Täufling auf seinem Weg, in ein Leben als mündiger Christ hineinzuwachsen. Eltern stoßen bei ihren Anstrengungen, ihre Kinder zu erziehen, oft an ihre Grenzen. Mit den Paten holen sie sich Menschen zur Seite, die bereit sind, sie in der Erziehung zu unterstützen. Bei der Taufe versprechen sie, ihr Patenkind im christlichen Glauben zu erziehen. Paten werden aber auch sonst ihr Patenkind begleiten und seine Erziehung unterstützen: In der Kindheit können sie wertvolle Ratgeber für die Eltern sein, im Jugendalter können sie sich zur Vertrauensperson der Jugendlichen entwickeln, die mit ihnen Konflikte mit den Eltern durchsprechen.
Wie viele Paten kann ein Kind haben?
Oft wird für ein Kind nur ein Pate bzw. eine Patin benannt. Aber es dürfen auch mehrere sein. In manchen Regionen sind sogar drei, vier oder mehr Paten für ein Kind üblich. Einem Kind mehrere Paten zur Seite zu geben bietet sich besonders an, wenn etwa eine Wunschpatin weit entfernt wohnt und das Kind voraussichtlich nur selten sehen wird.
Wer kann Patin/Pate werden?
Konfirmierte Mitglieder einer christlichen Kirche. Paten versprechen bei der Taufe (gemeinsam mit den Eltern) das Kind zu unterstützen, in den christlichen Glauben hineinzuwachsen. Dazu müssen sie selbstverständlich selbst dazu gehören, also getauft und konfirmiert (bzw. gefirmt) sein und auch weiter einer christlichen Kirche angehören. Wer von den Patinnen/Paten zu der Kirchengemeinde gehört, in der die Taufe stattfindet, braucht keine weiteren Unterlagen. Wer woanders wohnt oder einer anderen Konfession angehört, braucht einen „Patenschein“ vom zuständigen Pfarramt. Natürlich ist es einem evangelischen Pfarrer angenehm, wenn auch die Paten evangelisch sind. Zwingend ist das jedoch nicht.
Auf was lässt sich ein, wer Patin/Pate wird?
Das wird von den Familien unterschiedlich gehandhabt. Viele Paten sehen ihre Hauptverpflichtung darin, ihr Patenkind zu sich zu nehmen, wenn seine Eltern früh sterben sollten. Dies gehört zwar nicht zwingend zum kirchlichen Patenamt dazu, ist aber weithin üblich und wird auch von Vormundschaftsgerichten anerkannt. Wer aber in der Kirche Pate wird, geht vor allem folgende Verpflichtung ein: Er/Sie verspricht, das Kind gemeinsam mit den Eltern „im christlichen Glauben zu erziehen und ihm durch Wort und Beispiel zu helfen, Gott und die Menschen zu lieben.“ (Wortlaut der Tauffrage im Gottesdienst) Für ein Kind beten und auch mit ihm, es freundlich und achtungsvoll bei seinem Erwachsenwerden begleiten, ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihm den eigenen Glauben, die Nächstenliebe und die Hoffnung vorleben und erklären – das alles kann zum Patenamt gehören. Wer es ernst nimmt, kann mit der Zeit eine ganz besondere und sehr intensive Bindung zu seinem Patenkind entwickeln.
Was ist ein Patenschein?
Bei einem Patenschein handelt es sich um eine Bescheinigung, dass Sie Mitglied der Kirche sind und das Recht haben, eine Patenschaft zu übernehmen. Dieses Recht bekommt man in der evangelischen Kirche durch die Konfirmation.
Patenscheine stellt das Pfarramt der Kirchengemeinde aus, zu der jemand zur Zeit gehört, also am aktuellen Wohnort. In unserer Kirchengemeinde genügt ein Anruf im Gemeindebüro.